Deutsche Wirtschaft schöpft Hoffnung
In den vergangenen beiden Wochen standen Zentralbanktreffen auf der Agenda und es kam zu überraschenden Entscheidungen. Die Aktienmärkte setzten derweil ihre Rekordjagd angeführt von den Magnificent 7 fort, während die Aussicht auf Zinssenkungen der deutschen Wirtschaft neue Hoffnung einhaucht. Dies zeigt sich am überraschend starken Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex auf ein Neun-Monats-Hoch. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage sowie die Geschäftsaussichten besser ein. In dieselbe Richtung zeigte der ZEW-Index, eine Umfrage unter Finanzmarktanalysten. Dieser stieg auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Während viele Zentralbanken über Zinssenkungen diskutieren, hob die Bank of Japan nach 17 Jahren erstmals wieder die Zinsen an und beendete das Experiment der Negativzinsen. Auch die Zinskurvenkontrolle wurde ad acta gelegt. Der Leitzins bewegt sich nun in einer Spanne von null bis 0,1 Prozent. Beibehalten wird allerdings das Quantitative Easing, der Kauf langlaufender Staatsanleihen. Damit bleibt die Geldpolitik in Japan ultralocker und die Aussagen für eine künftige weitere Straffung fielen äußerst vage aus. Der Markt quittierte dies mit einer weiteren deutlichen Abschwächung des Yen.
Auch die US-Notenbank Fed nahm keine Änderungen am Leitzinsniveau vor. Dieses bewegt sich weiterhin in einer Bandbreite von 5,25 bis 5,5 Prozent. Da die letzten Inflationszahlen in den USA etwas höher als erwartet ausfielen, besteht seitens der Fed keine Eile, zu früh mit dem Zinssenkungszyklus zu beginnen. Aktuell gehen die Märkte davon aus, dass die Fed im Juni die Zinsen senken wird und zwei weitere Zinssenkungen folgen werden. Bei den Zentralbanken preschte derweil die Schweizerische Nationalbank mit einer Zinssenkung vor und senkte den Leitzins von 1,75 auf 1,5 Prozent. Es wird interessant sein zu beobachten, inwieweit die SNB hier eine Vorreiterrolle für die EZB übernommen haben könnte. Ihre nächsten Treffen finden im April und Juni statt. Der ins Stocken geratene Disinflationstrend sorgte für leicht steigende Zinsen im Berichtszeitraum. Zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen auf über 4,20 Prozent, die zehnjährige deutsche Bundesanleihe auf über 2,3 Prozent. Während sich Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating aufgrund ihrer kürzeren Duration dieser negativen Entwicklung entziehen konnten, kam es bei Hochzinsanleihen zu kleineren Gewinnmitnahmen.
Insgesamt wirkte sich diese Entwicklung vorteilhaft auf die Rentenseite der Moventum-Portfolios aus. Die leicht kürzere Durationspositionierung half, Kursverluste zu reduzieren. Der Fokus auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sorgte für positive Beiträge. Auf der Aktienseite konnten die Moventum-Portfolios von der Outperformance des US-amerikanischen Aktienmarktes und ihrer Growth-Ausrichtung profitieren, da sich zumindest in den USA Wachstumsaktien besser entwickelten als Value-Titel. Konterkariert wurde dies durch die leichte Underperformance des übergewichteten japanischen Aktienmarktes. Auf Sektorebene war die Übergewichtung des Energiesegments vorteilhaft, während der defensive Gesundheitssektor im positiven Marktumfeld nicht ganz mithalten konnte. Das freundliche Marktumfeld für Aktien sorgte in allen Moventum-Portfolios in den vergangenen beiden Wochen für Kurszuwächse. Den Kursverlusten am Rentenmarkt konnten sich die Portfolios dank ihrer dargestellten Positionierung und einer guten Fondsselektion entziehen.
Das PWM-Portfolio entwickelte sich in den vergangenen beiden Wochen positiv, wozu alle Asset-Allocation-Bausteine beitrugen. Bei den Alternatives profitierte der 7orca vom Rückgang der Volatilität und kompensierte mit dem Cat Bond Fonds von Plenum die negative Entwicklung des Absicherungsfonds von Aquantum. Ein positives Bild boten die drei Mischfondsstrategien, die an der freundlichen Aktienmarktentwicklung partizipieren konnten. Bei den Rentenfonds hatten die zinslastigen Strategien im steigenden Zinsumfeld Probleme, was aber durch die Kurzläuferfonds und kreditlastigen Strategien mehr als kompensiert wurde. An den Rekordhöchstständen am Aktienmarkt partizipierten nahezu alle Aktienfonds. Der Fonds von Ardtur profitierte vom positiven Value-Umfeld in Europa und den beiden Fonds von GQG kam die Growth-Outperformance in den USA zugute. Von den Rekordständen bei Gold profitierte der HANSAgold Fonds.
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