Die Euro-Stärke wird anhalten
Luxemburg, 26.09. 2017 – Seit Beginn des Jahres schwankt der Euro-Dollar-Kurs zwischen 1,05 und 1,20. In den letzten Monaten schwang sich der Euro von einem Höchststand zum nächsten. Mittlerweile notiert er bei 1,19 Dollar (Stand 25.9.2017). Ende 2016 gingen viele Investmentexperten noch von einer Euro-Dollar-Parität für dieses Jahr aus.
In den letzten Monaten legte der Euro deutlich zu und notiert mittlerweile um die 1,20 Dollar. Nach Meinung der Experten von Moventum kann die Euro-Stärke noch anhalten. Gemessen an der Kaufkraftparität hat der Euro sogar noch Aufwärtspotential bis 1,30 Dollar.
Für diese Euro-Stärke gibt es diverse Gründe: Wirtschaftlich war Europa in den vergangenen Monaten auf dem Vormarsch, sodass viele Marktteilnehmer mit einer Ankündigung der Europäischen Zentralbank rechneten, ihr Anleihekaufprogramm zu beenden. Auch das politische Umfeld in Europa hat sich stabilisiert. Die europäischen Krisen vom Erstarken populistischer Parteien über den Brexit bis hin zur Flüchtlingssituation sind weitgehend aus dem Stimmungsbild der Investoren verschwunden.
Auf der Dollar-Seite steht Donald Trump, dem innerparteilich und innenpolitisch der Gegenwind ins Gesicht bläst. Von seinen Ankündigungen, die amerikanische Wirtschaft mittels Protektionismus und Steuersenkungen anzukurbeln, ist bisher nichts umgesetzt. Vielmehr verschärft sich der Ton in Richtung geopolitischer Krisen. Zumindest hat er es jedoch geschafft, mit seiner Politik die von ihm geforderte Abschwächung des US-Dollars zu erreichen.
Moventum erwartet, dass sich an dieser Gemengelage vorerst nichts ändern wird. In den Geschäftsberichten zum dritten Quartal dürfte deutlich werden, wer von den Verschiebungen des Euro/Dollar-Verhältnisses profitiert und wer auch zukünftig von einem (vielleicht noch) stärkeren Euro Nutznießer sein wird. Europa sollte zügig realisieren, dass ihr ein zu starker Euro wirtschaftlich schadet. Herr Draghi wird einer solchen Entwicklung nicht tatenlos zusehen und verbal gegensteuern. Negative wirtschaftliche Ströme im Vorfeld der anstehenden italienischen Parlamentswahlen wären kontraproduktiv. Andererseits könnte auch Trump selbst einen weiteren Euroanstieg bremsen, indem er noch im Herbst sein Steuersenkungsprogramm angeht und damit die Phantasie
auf weitere US-Leitzinserhöhungen im kommenden Jahr befeuert.
Moventum sieht den Euro in den kommenden drei Monaten in einer Bandbreite zwischen 1,15 und 1,25.
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