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Finanzmärkte und Realwirtschaft im Spannungsfeld!

Deutschland steckt in der Winterrezession, nichtsdestotrotz erreichte der Dax ein neues Allzeithoch. Gleichzeitig dominieren US-Techwerte dank des Hypes um Künstliche Intelligenz die Schlagzeilen. Die Marktkapitalisierung des US-Chipproduzenten Nvidia steigt nachbörslich um mehr als 200 Mrd. USD – mehr als der kumulierte Umsatz in den letzten 20 Jahren. Wieder einmal scheint sich die Entwicklung an den Finanzmärkten von der Realwirtschaft abgekoppelt zu haben und das Spekulationsfieber gibt die Richtung vor.

Abzuwarten bleibt, wann sich diese Lücke wieder schließt und wie heftig die Reaktion an den Finanzmärkten sein wird, wenn die Realwirtschaft immer mehr in Richtung Rezession marschiert. Problematisch könnte die hartnäckige Inflation sein. In den USA stieg das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß, Personal Consumption Expenditure Index, im April wieder unerwartet an. Die Kerninflation zeigt sich resistent gegenüber den Zinserhöhungen. Ein weiterer Zinsschritt im Juni ist deshalb wahrscheinlich. Die Rentenmärkte nehmen diese Entwicklung vorweg und steigende Renditen führen zu Kursverlusten bei Anleihen. In Deutschland gab der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex stärker als erwartet nach. Die befragten Unternehmen schätzten die aktuelle Lage und die Geschäftsaussichten schwächer als noch im Vormonat ein. Das deutsche Statistikamt revidierte die BIP-Entwicklung (Q1 2023) von zuvor gemeldeten 0% auf -0,3%, weshalb sich Deutschland nun offiziell in der Rezession befindet, da die Wirtschaft in Q4 2022 bereits um 0,5% sank. Auch die Aussichten für die weitere Entwicklung bleiben trübe, wie die schwächere Entwicklung des Industrie-Einkaufsmanagerindex für den Monat Mai anzeigte. Mit 42,9 Punkten liegt dieser deutlich unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. 

Die Rentenseite der Moventum-Portfolios musste dank der kurzen Durationspositionierung nur geringfügig an den fallenden Kursen partizipieren. Die allokierten Geldmarktfonds lieferten, unabhängig von der Zinsentwicklung, ihre stabilen positiven Beiträge. Unternehmensanleihen zeigten eine bessere Entwicklung als Staatsanleihen, was den Portfolios ebenfalls zugutekam. Auf der Aktienseite zeigte sich das Wachstumssegment, angetrieben von US-Techwerten, dem Valuesegment deutlich überlegen. Entsprechend schnitten, die in den Portfolios übergewichteten Sektoren Technologie und Kommunikationsdienstleistungen, überdurchschnittlich ab. Defensive Sektoren wie nichtzyklischer Konsum, aber auch der übergewichtete Gesundheitssektor waren in diesem Umfeld nicht gesucht. In einem Umfeld, dessen Entwicklung stark durch die Entwicklung der Mega Caps dominiert wird, erwies sich die zurückhaltende Positionierung im Nebenwerte-Segment als richtig.

Unsere Positionen in den Schwellenländern konnten sich der dortigen Underperformance, angetrieben durch die anhaltend schwache Entwicklung in China, nicht entziehen. Die Übergewichtung Europas und insbesondere der Eurozone zahlte sich, trotz des neuen Allzeithochs im Dax, nicht aus. Hierzu fehlen Europa leider die zukunftsfähigen Techkonzerne. Positiv war die Entwicklung in Japan, wobei auch die dortige Börse nicht mit der Entwicklung in den USA Schritt halten konnte. Die freundliche Aktienmarktentwicklung spiegelte sich auch in den aktienlastigen Moventum-Portfolios wider. Die rentenlastigen Strategien konnten die Kursrückgänge im Vergleich zum breiten Markt deutlich reduzieren. Das PWM-Portfolio konnte an der durch US Large Cap Tech Unternehmen getriebenen Marktentwicklung nicht partizipieren. Insbesondere das Zinsexposure auf der Rentenseite und innerhalb der Mischfonds sorgte für negative Performancebeiträge. Auch der Goldpreis korrigierte im Umfeld eines stärkeren US-Dollars. Positive Beiträge bei ausgewählten Alternatives und einigen Rentenfonds (geldmarktnahe Strategien und Fonds mit Kreditfokus) konnten die Entwicklung zwar stabilisieren, reichten jedoch nicht aus, um die negativen Wertbeiträge der anderen Bausteine zu kompensieren. Ansatzgemäß wird sich in einem Marktumfeld, dessen Entwicklung nur von wenigen Aktientiteln getragen wird, eine breit diversifizierte Strategie wie das PWM-Portfolio, welches auf eine Vielzahl von Alphaquellen setzt, schwertun. Die längerfristige Entwicklung zeigt jedoch, dass durch eine derartige Aufstellung vor allem auch in schwierigen Marktphasen Stabilität geliefert wird.

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