Gute Laune an den Kapitalmärkten
Das mutmaßliche Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA sorgte für gute Laune an den Kapitalmärkten und den möglichen Beginn der Jahresendrallye. Da zudem die Konjunkturdaten das Bild einer sich weiter abschwächenden Wirtschaft untermauerten, begannen die Marktteilnehmer, Zinssenkungen einzupreisen, und die „Higher for Longer“-Rhetorik war Schnee von gestern. Auch die geopolitischen Entwicklungen wurden von den Märkten ignoriert: Das Patt im Ukrainekrieg spielte keine Rolle mehr und die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen brachte die Märkte nicht aus der Ruhe. Solang das Öl aus dem Nahen Osten fließt, dürften sich die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte in Grenzen halten.
Derweil nahm die Berichtssaison Fahrt auf: Insbesondere Unternehmen, deren Ausblicke enttäuschten, wurden abgestraft. Im Fokus standen letztlich die Zentralbanksitzungen in den USA und der Eurozone. Die Fed und die EZB drehten wie erwartet nicht an der Zinsschraube. Die Pressekonferenzen wurden von den Marktteilnehmern jedoch so interpretiert, dass mit Zinserhöhungen angesichts des Inflationsrückgangs nicht mehr zu rechnen ist. Abkühlungstendenzen zeigte der US-Arbeitsmarkt, wo weniger neue Stellen geschaffen und die Daten der Vormonate nach unten revidiert wurden. Der Gegenwind durch die strafferen Finanzierungskonditionen aufgrund der Zinserhöhungen bleibt hoch und sollte perspektivisch noch zunehmen, da es immer Zeit braucht, bis höhere Zinsen auf die Realwirtschaft durchschlagen. Eine vorsichtige Haltung bezüglich der konjunkturellen Entwicklung bleibt daher angebracht.
Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich im dritten Quartal negativ. Auch die europäischen Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungssektor und verarbeitendes Gewerbe fielen schwächer als erwartet aus und notierten deutlich unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Abschwächende Konjunkturdaten und ein endender Zinserhöhungszyklus sorgten für rückläufige Renditeniveaus und deutliche Kursgewinne bei Anleihen. Dabei entwickelten sich Staatsanleihen am besten, die Kreditsegmente konnten aufgrund ihrer kürzeren Duration nicht mithalten. Angesichts der verlängerten Durationspositionierung und des stärkeren Fokus auf Staatsanleihen konnten die Moventum-Portfolios auf der Rentenseite an dieser Entwicklung gut partizipieren.
Auf der Aktienseite entwickelten sich alle großen Aktienmärkte positiv, angeführt von Europa, da der US-Aktienmarkt aus Sicht des Euro-Investors unter einem sich abschwächenden US-Dollar litt. Da in den Moventum-Portfolios Europa unter- und die USA übergewichtet sind, konnten diese davon nicht voll profitieren. Der übergewichtete japanische Aktienmarkt entwickelte sich auf Marktniveau, die Schwellenländer schwächer. Auf Stilebene hatte angesichts des rückläufigen Zinsniveaus das Growth-Segment die Nase vorn. Mit ausgewählten Fonds sind die Portfolios ausreichend in diesem Bereich engagiert und konnten profitieren.
Auf Sektorebene legte der in den Portfolios übergewichtete Technologiesektor überdurchschnittlich zu. Nicht gefragt dagegen waren defensive Gesundheitsaktien. Das freundliche Umfeld für Aktien und Anleihen sorgte bei den Moventum-Portfolios für Kurszuwächse in allen Strategien. Die defensivere Positionierung auf der Aktienseite ließ die Portfolios daran jedoch nur teilweise partizipieren. Auf der Rentenseite konnte am Rückgang der Renditeniveaus nur teilweise partizipiert werden, da das Engagement zur Volatilitätsreduktion weiterhin auch geldmarktnahe Strategien umfasst.
Das PWM-Portfolio entwickelte sich positiv, was durch Performancebeiträge aller Bausteine breit gestützt wurde. Das Marktumfeld kam dabei den Renten- und Aktienfonds zugute, die nahezu alle positiv abschnitten. Die Nase vorn hatte der Comgest Growth Europe, der von der Outperformance Europas und des Wachstumssegments profitierte. Positive Beiträge kamen auch von den meisten Mischfonds und dem Wandelanleihefonds. Der Goldpreis entwickelte sich leicht positiv. Bei den Alternatives lieferte der Cat Bond Fonds positive Beiträge. Ebenso profitierte die Optionsstrategie 7orca Vega Return von rückläufigen Volatilitätsniveaus.
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