Nahostkonflikt befeuert abermals Inflationssorgen
Während die Entwicklungen im Nahen Osten die Nachrichten bestimmten und die Angst vor einem Flächenbrand in der gesamten Region stieg, kamen von der Konjunkturfront nur wenig marktrelevante Neuigkeiten. Da die ersten Unternehmensergebnisse der neuen Q3-Berichtssaison bisher im Rahmen der Erwartungen ausfielen, bestimmte im Dreiklang von Makro-, Mikro- und Geopolitik die Geopolitik das Geschehen.
Auswirkungen zeigten sich beim Ölpreis, dessen Anstieg neuerlichen Inflationssorgen Vorschub leistet und zumindest in den USA einen weiteren Zinsschritt möglich erscheinen lässt. In diese Richtung könnten auch die September-Inflationsdaten in den USA deuten, da der Anstieg etwas stärker als erwartet ausfiel. Besser als erwartet fielen die US-Einzelhandelsumsätze aus. Gemeinsam mit dem robusten Arbeitsmarktbericht von Anfang Oktober wird damit das Bild einer solide wachsenden US-Wirtschaft gezeichnet, der die bisherigen Zinsanhebungen nur bedingt etwas anhaben konnten. In der Eurozone und in Deutschland bleibt das Bild hingegen trist. Zwar fielen die ZEW-Konjunkturerwartungen etwas besser als erwartet aus, allerdings wurde die aktuelle Lage im Vergleich zum Vormonat schlechter eingeschätzt. Dies bestätigt uns in unserer negativen Haltung zu Europa und der bestehenden Untergewichtung. Derweil stabilisiert sich die konjunkturelle Entwicklung in China und das Wachstum im dritten Quartal fiel besser als erwartet aus. Auch die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion entwickelten sich leicht oberhalb der Erwartungen und zeigen, dass die bisherigen fiskalischen und monetären Maßnahmen zu wirken beginnen. Eine Stabilisierung in China sollte auch positive Auswirkungen auf die umliegende Region haben, weshalb wir weiterhin die Emerging Markets und auch China in den Portfolios haben.
In diesem Umfeld entwickelten sich Staatsanleihen sehr volatil. In den USA waren leicht steigende Renditen zu verzeichnen, in der Eurozone gaben sie leicht nach. Die immer noch kürzere Durationspositionierung der Moventum-Portfolios war aus Performancesicht neutral, sorgte jedoch für einen schwankungsärmeren Verlauf. Die Portfolios litten aber unter ihrem Engagement in Spreadsektoren, die von der negativen Entwicklung der Aktienmärkte betroffen waren. Sowohl Investment-Grade- als auch Hochzinsanleihen entwickelten sich schwächer als Staatsanleihen. Aufgrund des von uns erwarteten schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hatten wir beide Segmente zu Quartalsbeginn zugunsten von Staatsanleihen reduziert. Hierdurch konnte der negative Einfluss reduziert werden.
Auf der Aktienseite entwickelten sich alle großen Aktienmärkte negativ. Schlusslicht war der in den Portfolios untergewichtete europäische Aktienmarkt, die geringsten Verluste wies der japanische Markt auf, dessen Gewichtung zum Quartalswechsel erhöht worden war. Auch die Schwellenländer zeigten eine Outperformance. Eine deutliche Underperformance zeigten die in den Portfolios kaum noch berücksichtigten Small und Mid Caps. Auf Stilebene profitierte das Value-Segment von der guten Entwicklung des Energiesektors. Mit ausgewählten Fonds konnte hiervon profitiert werden. Der in den Portfolios übergewichtete Technologiesektor zeigte eine Underperformance und der defensive Gesundheitssektor entwickelte sich auf Marktniveau. Dem Umfeld negativer Aktien- und volatiler Rentenmärkte konnten sich die Moventum-Portfolios nicht entziehen und verzeichneten allesamt eine negative Kursentwicklung. Die aktienlastigen Strategien konnten aufgrund positiver Allokationseffekte die Verluste im Vergleich zum breiten Markt begrenzen, während sich bei den rentenlastigen Strategien das Engagement im Kreditbereich nachteilig auswirkte.
Das PWM-Portfolio zeigte sich im Berichtszeitraum stabil. Die breite Diversifikation und die Beimischung alternativer Assetklassen konnte die negativen Effekte der Aktien- und Kreditmarktentwicklung kompensieren. Hierzu trugen beispielsweise Absicherungsstrategien wie der Aquantum Active Range sowie die Goldposition im HANSAgold bei. Auch Cat Bonds lieferten ihre positiven Performancebeiträge. Auf der Rentenseite waren es die Floaterstrategien, DWS und Pareto, die sich unabhängig vom Zinsumfeld stabil positiv entwickelten. Die Aktienfonds und der Wandelanleihefonds von Lazard konnten sich hingegen ansatzgemäß den negativen Marktvorgaben nicht entziehen.
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